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Flüchtlinge: Infoveranstaltung in ehemaliger Grundschule im Dorf

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Anlässlich der Umbauarbeiten zur Flüchtlingsunterkunft in dem Gebäude der ehemaligen Grundschule im Dorf fand jetzt eine Informationsveranstaltung statt. Knapp 20 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Verwaltung und kamen in die Aula des ehemaligen Grundschulgebäudes, stellten Fragen und diskutierten. Dieter Joachimi, Beigeordneter der Stadt Herdecke führte in das Thema ein und erläuterte das Verfahren. Dabei ging er auch auf Neuerungen ein, die das Land auf den Weg gebracht hat. „In Bochum entsteht derzeit eine Landeserstaufnahmeeinrichtung“, so Dieter Joachimi über das neue Verfahren. Von dort werden die Asylsuchenden dann in die Aufnahmeeinrichtungen der großen Städte und anschließend in die einzelnen Kommunen verteilt. Die Zuweisungszahlen sind in den ersten Monaten auch in Herdecke stark zurück gegangen. Lediglich 17 Flüchtlinge sind in 2016 bisher in der Ruhrstadt angekommen. „Die Zahlen werden jedoch wieder steigen“, ist Joachimi sicher. Fraglich sei nur, um wie viel. Insgesamt 39.500 Menschen wurden im ersten Quartal in NRW registriert. Bei einer an der Einwohnerzahl und der Gemeindefläche bemessenen Quote von 0,1232 Prozent bedeutet das 49 Neuzuweisungen für Herdecke.

Durch die Umbauarbeiten in dem ehemaligen Grundschulgebäude wird Platz für die Unterbringung von bis zu 100 Menschen geschaffen. Klassenräume werden dazu in kleinere Zimmer unterteilt. Augenmerk legen die Verantwortlichen auf eine Trennung der Geschlechter. So soll die obere und untere Etage auch jeweils eigene Sanitär- und Duscheinrichtungen erhalten. Die ehemalige Mensa dient dann als Gemeinschaftsküche und gleichzeitig Ort der Begegnung. „Wir werden eine hauptamtliche Kraft und eine Person in Teilzeit für diesen Standort einstellen“, erläutert Dieter Joachimi. Die sogenannten Flüchtlingscoaches sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern unterstützend zur Seite stehen, bei der Integration helfen, Sprachbarrieren aus dem Weg räumen und möglichen Konflikten vorbeugen.

Derzeit leben insgesamt rund 450 Flüchtlinge in Herdecke. Mehr als die Hälfte davon ist in Privatwohnungen untergebracht. Durch den Standort am Berge sowie den geplanten Containerstandorten am Ahlenberg und am Parkplatz Kalkheck verschaffen sich die Verantwortlichen der Verwaltung ein wenig Luft, so dass ein wieder stärker werdender Flüchtlingsstrom abgefangen werden kann. Erreichen die monatlichen Zuweisungszahlen dann wieder ähnliche Dimensionen wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, so steht als weiterer Standort für eine Flüchtlingsunterkunft der ehemalige Kohlenlagerplatz der Mark-E oberhalb der Wetterstraße zur Verfügung.

Neben dem Chef der Polizeiwache Wetter/Herdecke, Uwe Mertens, der für Fragen zu sicherheitsrelevanten Aspekten zur Verfügung stand, saßen auch Claudia Schulte, Leiterin der Abteilung Hochbau und Bauunterhaltung, Kerstin Jakob, Leiterin des Sozialamtes sowie Barbara Degenhardt-Schumacher als Sozialarbeiterin auf dem Podium. Gemeinsam mit zwei ehrenamtlich engagierten Ehepaaren und Dr. Manfred Spaude von der Koordinierungsstelle Ehrenamt berichtete die Vorsitzende des Vereins für christliche Sozialarbeit (VCS) von ihren täglichen Begegnungen mit den Flüchtlingen und warb dafür, sich auch zu engagieren. „In Herdecke sind alleine 100 Menschen registriert, die sich im Bereich der Integration ehrenamtlich einsetzen“, so Barbara Degenhardt-Schumacher. Die Einsatzgebiete sind vielseitig, von handwerklichen Hilfestellungen über Begleitung bei Arztbesuchen bis hin zu Nachhilfeunterricht für die Kinder. Wer Interesse an einem Engagement hat, kann sich gerne an den Flüchtlingskoordinator Siegried Reiz unter Telefon 02330-8032977 oder per Mail an s.reiz@gmx.de wenden.

 

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Foto: Zur Infoveranstaltung am Mittwochabend kamen nur wenige Interessierte in die Aula der ehemaligen Grundschule im Dorf.

 

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